Weshalb sind "alte" Sorten so bedeutend?

Durch die Veränderungen in unserer Umwelt müssen kurz- und mittelfristig Nutzpflanzen zur Verfügung stehen, die z. B. mit angepassten und neuen Schaderregern, verändertem Klima, mit größerer Hitze oder längeren Trockenphasen zurecht kommen können. Historische Nutzpflanzensorten mit ihrer breiten genetischen Varianz bieten hierzu der Pflanzenzüchtung vielfältige Möglichkeiten.

Durch die häufig nur sehr lokale Verbreitung historischer Sorten, die aufgrund bäuerlicher Auslese oder Züchtungsarbeit entstanden sind, sind diese oft von großem kulturhistorischem Interesse. Untersuchungen in Österreich haben zum Beispiel gezeigt, dass es neben den auch heute noch allgemein bekannten Tafel- und Mostbirnen auch spezielle Sorten zum Dörren (Dörr- oder Kletzenbirnen; bei größeren Höfen waren eigene Dörrhäuser in Betrieb), zum Klären (Klärbirnen) und zum Kochen (Kochbirnen) ausgelesen wurden, die auch heute noch in der dortigen Landschaft zu finden sind (Schmidthaler 2001).
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