Versuchsdatenbank Weinbau


Versuch zur Prüfung der Düngung mit AHL

Versuchsnummer:
TR-1995-BD-002



Thema - Ergebnisse

Versuchsfrage:Versuch zur Prüfung der Düngung mit AHL in begrünten Weinbergsanlagen Avelsbach 95

Ziel des Versuchs war zu klären, ob durch die Verwendung von AHL (Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung) das Problem der termingerechten N-Versorgung in begrünten Rebanlagen gelöst werden kann, ob höhere N-Gaben die Erträge verbessern, welche Ausrüstung für die Ausbringung erforderlich ist und ob die Verfahren in der Praxis eingesetzt werden können.


Ergebnisse:Die Fläche war ganzflächig begrünt. Im Unterstockbereich wurden Herbizidbehandlungen durchgeführt.
In den Jahren 2001-2003 zeigten die mit AHL gedüngten Vaqrianten deutlich bessere Ertragsdaten als in der Vorjahren. U. E. ist das deutlich bessere Abschneiden der AHL-Varianten in den letzten Versuchsjahren auch auf die Verschiebung des Ausbringtermins vom Zeitpunkt der Blüte auf den Zeitpunkt nach dem Austrieb zurückzuführen. Nach dem Austrieb war die Ausbringung in den Tiefendüngungsvarianten auch wesentlich einfacher, da der Boden noch wesentlich feuchter war als zur Blüte.
Im Mittelwert der 9 Jahre brachten alle mit AHL gedüngten Varianten höhere Traubenerträge gegenüber der Kontrollparzelle ohne Düngung. Während in den letzten 3 Jahren das Ertragsniveau der Kalk-ammonsalpeterdüngung etwa dem der Kontrolle entsprach und lediglich eine geringe Steigerung des Mostgewichts festgestellt wurde, zeigten alle AHL-Varianten deutlich höhere Erträge mit 1- 2 Grad höheren Mostgewichten. Über den gesamten Zeitraum zeigten die AHL-Varianten in fast allen Jahren die besten Ergebnisse, wobei die AHL-Tiefendüngung sowohl in der Ertragshöhe als auch im Mostgewicht die AHL-Bandspritzung übertraf.
Was die N-Düngung mit AHL angeht werden je nach Ausbringverfahren bestimmte Anforderungen an das Ausbringgerät und die Rebanlage gestellt. Das Gerät muß stabil sein, da AHL ca. 1,3 fach schwerer als Wasser ist (mit unserem 1. Gerät hatten wir v.a. Probleme mit dem Polyethylen-Behälter, der sich bei hohen Temperaturen stark verformte). Die Pumpe, die Armaturen und die Düsen müssen flüssigdüngerfest sein. Bei Tiefendüngung wird je nach Bodenart und –zustand eine hohe Zugkraft benötigt. In steinigen Böden kommt es z.T. zu Unebenheiten in der Fahrgasse, was darauf folgende Durchfahrten erschwert.
Die Ausbringung als Bandspritzung im Unterstockbereich ist wesentlich einfacher durchzuführen. Eine Kombination mit der Herbizidausbringung, evtl. auch mit Mulchen ist möglich. Wegen der aggressiven Wirkung von AHL auf verschiedene Metalle sind Schlepper und Anbaugeräte täglich gründlich zu reinigen. Darüber hinaus besteht beim Einsatz in Rebanlagen mit verzinkten Unterstützungsvorrichtungen die Gefahr der vorzeitigen Korrosion.




Abb.: Mittelwerte der Ertragsdaten von 1995-2003



Bemerkungen:


Veröffentlicht in:Versuchsführer DLR Mosel, Beratung, Schule


Download:057Bodenpfl_100.pdf


 
Verantwortlicher: Elmar Kohl E-Mail: elmar.kohl@dlr.rlp.deDLR Mosel (TR)zurück