Versuchsdatenbank Weinbau


Einfluss verschiedener Bodenpflegesysteme bei Silvaner

Versuchsnummer:
OP-2006-BD-001



Thema - Ergebnisse

Versuchsfrage:Einfluss des Bodenpflegesystems auf die Wasserversorgung, Ertrags- und Qualitätsleistung der Reben (Silvaner, Oppenheimer Zuckerberg)


Ergebnisse:Die Wasserversorgung in der Versuchsanlage, gemessen am frühmorgendlichen Blattwasserpotential, lag über alle Versuchsjahre betrachtet während der gesamten Vegetationsperiode mit Ausnahme der ganzflächig begrünten Variante über dem Bewässerungsschwellenwert. Die Differenzierung der nicht begrünten Varianten war nicht sehr groß. In der Tendenz lagen die höchsten Blattwasserpotentiale bei der ganzflächigen Strohabdeckung vor. Die ganzflächige Begrünung wies in der Regel deutlich niedrigere Blattwasserpotentiale auf. Mit Blattwasserpotentialen bis zu -0,35 MPa wurde die Bewässerungsschwelle von -0,25 bis -0,3 nicht wesentlich unterschritten; d.h. auch hier war der Trockenstress nicht außerordentlich hoch. Selbst in den Trockensten Jahren reichte hier eine dreimalige Tropfbewässerung mit wöchentlichen Gaben von 10 l/Rebe aus, um die Blattwasserpotentiale über den Schwellenwert anzuheben.
Bezüglich der Ertragsleistung ergab sich über die verschiedenen Versuchsjahre kein einheitliches Bild. Im Jahr 2006 wiesen die abgedeckten verglichen mit den ganzflächig begrünten Varianten einen zumindest tendenziell höheren Ertrag auf. Im Jahr 2007 war kein plausibler Ertragsunterschied feststellbar. Eine verstärkte Chlorose in den abgedeckten Varianten (v.a. bei der Strohabdeckung) hatte im Jahr 2008 eine einen Ertragsrückgang infolge einer verstärkten Verrieselung zur Folge. Im Jahr 2009 waren die Ertragsunterschiede wieder wenig plausibel.
Auch die Variation der Mostgewichte lässt sich in der Mehrzahl der Versuchsjahre nur schwer durch die Versuchsvarianten erklären. Die Mostgewichte waren i.d.R. umgekehrt proportional zur Ertragsleistung.
Die NOPA-Werte lagen über alle Versuchsjahre in den abgedeckten Varianten stets zumindest tendenziell am höchsten.
Die Mostsäure lag über fast alle Versuchsjahre jeweils in der ganzflächig begrünten Variante zumindest tendenziell am niedrigsten.
Abgesehen von Jahr 2006, in welchem die Botryisbefallsstärke in der ganzflächigen Bodenabdeckung am stärksten ausgeprägt war (von ca. 8% auf 20 % gesteigert), konnte kein eindeutiger Einfluss des Bodenpflegesystems auf den Botrytisbefall festgestellt werden.
Die geringsten Schnittholzgewichte konnten über die verschiedenen Versuchsjahre in der ganzflächig begrünten Variante beobachtet werde. Die größter Unterschiede fanden sich zwischen der ganzflächigen Bergünung und der Strohabdeckung von 24 zu 40 kg/ar (2008) bzw. 36 zu 63 kg/ar (2009).


Bemerkungen:Veröffentlichungen des Versuchsanstellers (Dr. Bernd Prior) in welche Ergebnisse/Erkenntnisse aus diesem Versuch eingeflossen sind:

Tropfbewässerung oder effizientere Nutzung von Niederschlägen?
Das Deutsche Weinmagazin, Heft 6 (17. März), 2007, S. 26-32

Bestandsführung an Klimawandel anpassen - Was tun 2007?
Das Deutsche Weinmagazin, Heft 10 (12. Mai), 2007, S. 22-27

Arbeitshinweise Juli 2007: Stand der Wasserversorgung
Das Deutsche Weinmagazin, Heft 14 (7. Juli), 2007, S. 8-9

Bodenabdeckung als Alternative zur Bewässerung
Die Winzer-Zeitschrift, März 2008, S. 29

Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserversorgung auf Trockenstandorten - Auch 2007 notwendig?
Das Deutsche Weinmagazin, Heft 7 (5. April), 2008, S. 10-15

Bodenabdeckung oder Tropfbewässerung
Der Deutsche Weinbau, Heft 8 (18. April), 2008, S. 16-18

Arbeitshinweise Juli 2008: Aktuelle Wasserversorgung
Das Deutsche Weinmagazin, Heft 14 (12. Juli), 2008, S. 8-10

Wasserversorgung von Weinbergsböden - Einflussfaktoren und standortangepasste Bodenpflege
Das Deutsche Weinmagazin, Heft 7 (4. April), 2009, S. 24-30

Abdeckung als Alternative zur Tropfbewässerung auf Trockenstandorten
Deutsches Weinbau-Jahrbuch 2009, S. 113-123

Tropfbewässerung und Holzhäckselabdeckung: Auswirkung der Wasserversorgung zu unterschiedlichen Entwicklungsstadien
Das Deutsche Weinmagazin, Heft 9 (30. April), 2010, S. 24-28

Tropfbewässerung: bewährte Lösungen
Der Deutsche Weinbau, Heft 9 (7. Mai), 2010, S. 16-17

Einfluss der Wasserversorgung auf Wuchs, Ertrag, Mostgewicht und Botrytisbefall - Versuchsjahre 2009 u. 2010
Das deutsche Weinmagazin, Heft 9 (7. Mai), 2011, S. 10-16

Ein Tropfen auf den heißen Stein - Im trockenen Weinjahr 2011 den Trockenstress notdürftig mindern
Landwirtschafdtliches Wochenblatt, Heft 23 , 2011, S. 38-40

Wann ist aus qualitativer sicht Bewässerung sinnvoll? - Wasserversorgung zu unterschiedlichen Entwicklungsstadien der Rebe
Pfälzer Bauer, Der Landbote, Heft 18 (4. Mai), 2012, S. 31-35

Grüngut und Holzhäcksel sind ideal zur Bodenabdeckung - Nutzen und neue rechtliche Regelung
Pfälzer Bauer, Der Landbote, Heft 18 (3. Mai), 2013, S. 33-35

Grüngut und Holzhäcksel als Bodenabdeckung im Weinbau - Nutzen und neue rechtliche Regelung
Das Deutsche Weinmagazin, Heft 10 (11. Mai), 2013, S. 34-37

Bewässerung: Einfluss auf Qualität und Menge
Der Deutsche Weinbau, Heft 19 (20. September), 2013, S. 12-15

Broschüre „Bewässerung“ aus der Reihe „Tipps für die Praxis“ (Meiningerverlag, 2005),
Weinbau-Jahrbuch 2009



Vorträge zum Thema:

Rheinhessische Agrartage in Nieder-Olm 2008 und 2012

Wintertagung in Bad Kreuznach 2008

Weinbautage Mosel 10.1.2012

Sitzung "Arbeitskreis, Weinbau u. Umwelt" des Deutschen Weinbauverbandes 14.12.2012 in Framersheim

Pfälzischer Weinbautag am 16.1.2013 in Neustadt/Weinstraße

Arbeitstagung des Forschungsrings Deutscher Weinbau am 12.-13.3.2013 an der LWG in Veitshöchheim,

Fortbildung "Lehr- u. Beratungskräfte für Weinbau, Oenologie u. Marktwirtschaft RLP am DLR Rheinpfalz 26.6.2013

Veranstaltung des Weinbauverbandes an der Ahr im November 2013

61. Deutsche Weinbaukongress am 22.-24.4.2013 in Stuttgart

Weinbautag Saale-Unstrut, Freyburg am 25.1.2014

Kolloquium des Internationalen Arbeitskreises für Bodenbewirtschaftung und Qualitätsmanagement im Weinbau vom 7.-10.5.2014 in Oppenheim


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Verantwortlicher: Dr. Bernd Prior E-Mail: bernd.prior@dlr.rlp.deDLR R-N-H (OP)zurück