Autor:: Detlef Groß, DLR Westerwald-Osteifel | |
Wichtig für den wirtschaftlichen Erfolg in der Bullenmast ist nicht die absolute Leistungshöhe, sondern die Spanne zwischen Erlös und Kosten. Man spricht von der sogenannten Erlösdifferenz / Bulle / Masttag. Diese dient zur Abdeckung von Direktkosten, Arbeitskosten und Gebäudekosten und wird wie folgt berechnet:
(Verkaufserlös - Endpreis) / Masttage = Erlösdifferenz in € / Bulle / Masttag | |
Die nötige Erlösdifferenz pro Masttag wird von den Fachleuten in den letzten Jahren mit 1,40 bis 1,80 € / Tag angegeben, je nachdem, ob es sich um Jahre mit hohen oder niedrigen Futterkosten , um Angaben aus Topbetrieben oder aus Durchschnittsbetrieben handelte.
Eine Berechnungsunterlagen ist in einer der unten angehängten Excel-Tabelle (ausfüllbaren pdf-Datei) zu finden.
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Mit dieser Faustzahl kann man nun relativ schematisch - jedoch an die betrieblichen Gegebenheiten angepasst - ausgehend von den erwarteten Leistungen in der Mast und dem erwarteten oder derzeitigen Schlachtpreis ausrechnen, bis zu welchem Kälber- oder Fresserpreis die Kosten noch gedeckt wären.
Zur Erläuterung ein Beispiel mit Fresserkauf: | | |
Wenn ein Mastendgewicht von 700 kg angestrebt wird, mit einer Ausschlachtung von 58 % zu rechnen ist und die Fresser bei Einstallung 280 kg wiegen, dann dürften siebei einer angestrebten Erlösdifferenz von 1,75 € / Masttag und einem erwarteten Bullenpreis von 3,10 € / kg SG ohne MWSt. max 725 € brutto (= 2,42 € / kg netto) kosten, wenn eine tägliche Zunahme von 1 100 g erwartet wird. Bei 1 200 g / Tag wären max 781 € brutto (= 2,61 € / kg netto) möglich. Deutlich wird erneut vor allem die große Bedeutung der Tageszunahmen, die die Zukaufstiere erwarten lassen.
In einem anderen Beispiel ist die Rechnung für den Zukauf von Felckviehkälbern dargestellt - mit einer Erlösdifferenz von 1,70 € / Masttag.
So ist ein Kalb, das 100 g höhere Zunahmen bringen wird, für den Bullenmäster ca 70 - 90 € mehr wert. Kauft er es jedoch auch um diesen Preisunterschied teurer ein, ist der Vorteil wieder dahin.
Auch ein Fresser darf für 100 g höhere Zunahmen max 40 - 55 € teuer sein.
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